Deine Team-Entwicklungs-Strategie

Das neue Jahr hat begonnen. Für viele Unternehmen steht ein „Mörderjahr“ bevor, eines voller Herausforderungen und brutal hochgesteckter Ziele. Aber sind die Teams wirklich schon fit und in den Startlöchern? Führungskräfte schauen in ihren 1-on-1s oft nur auf einzelne Mitglieder, aber nicht deren Zusammenspiel oder wie das Team als Ganzes im Organisationsumfeld funktioniert. Sie verpassen den richtigen Moment, sich über das eigene Team Gedanken zu machen, bevor sie in Hektik verfallen und versuchen, 5 Bälle gleichzeitig zu jonglieren.

Damit Dir das nicht passiert, wollen wir hier einen Denkanstoß geben, wie Du Dein Team vorausschauend entlang seiner Herausforderungen entwickeln kannst. Oftmals scheitert es daran, dass wir zu schwarz-weiß denken.

Weiß: Einmal-Spaß-Event

Es geht uns gut, Budget ist da, die Ziele weit weg. Aber bis Dein Team so richtig in Fahrt kommt, dauert es. Du weißt auch, wie wichtig ein gutes Gefühl für die Mitarbeiter ist, damit sie Lust haben, die sogenannte Extra-Meile zu gehen. Also, ein Teamevent wird’s schon richten. Einmal Escape-Room und wir geben alle wieder Vollgas. Oder das After-Work-Bier auf einer angesagten Dachterrasse… Alles schön und gut, aber zwei Tage später ist der Effekt schon wieder verpufft.

Schwarz: Knallhartes Team-Bootcamp

Die Monate vergehen und irgendwann brennt die Hütte, weil Deadlines gerissen werden. Was nun? Dann machen wir jetzt ein Team-Bootcamp. Jeder bekommt Ziele gesteckt, die der Firma helfen. Wer aus der Reihe tanzt, bekommt freundlicherweise noch ein Coaching als Incentive. Teams gehen mit ToDos und aufgebrummten Zielen aus dem Workshop, die sie wegen des Tagegeschäfts nicht abarbeiten können, aber die zum Glück auch nicht wirklich nachgehalten werden. Auch hier bleibt der Motivations-Booster aus.

Wunderbare Grautöne: Vom Reagieren zum Agieren

Warum nicht schwarz und weiß verbinden und pro-aktiv vorgehen? Es ist unfassbar, wie viel Commitment und Motivation man für alle Beteiligten erzeugen kann, wenn man einen strukturierten Prozess nutzt. Die meisten Themen, die auf Teams einwirken, wiederholen sich. Trotzdem werden die Teams oft überrascht und verfallen dann entweder in Schockstarre oder Panikmodus. Das gilt es zu vermeiden. Für wiederkehrende Themen sind schlanke Prozesse ein super Mittel, damit Teams diese Situationen eigenständig managen können. Mehr Führungsarbeit braucht es bei neuen und komplexen Themen. Deshalb liegt der Schlüssel Deines Erfolgs darin, Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen neue/alte/verschüttete/versteckte Stärken und Werte entdeckt werden können. So können sich umsetzungsstarke und resiliente Teams entwickeln, die ihre Potenziale nutzen. Diese Teams können dann auch neue und komplexe Herausforderungen managen.

Strategieoptionen für die Team-Entwicklung

Anhand der folgenden Matrix kannst Du einen passenden Entwicklungsfokus und einen sinnvollen Planungszeitraum bestimmen. Die beiden Dimensionen setzen sich so zusammen:

Team-Reife (vertikal): Hier ist nicht das Alter der Mitglieder gemeint ist, sondern wie gut das Team bereits eingespielt ist und sich gegenseitig kennt

Stabilität des organisatorischen Umfelds (horizontal): Veränderungsgeschwindigkeit von Orga-Strukturen, Management, Prioritäten, Markumfeld etc. 

team development strategy DE 1

Daraus ergeben sich 4 Strategie-Optionen. Die Strategie „We will survive“ bspw. passt auf ein junges Team, das sich in einem sehr dynamischen Umfeld befindet. Stell Dir ein Start-up vor. Jeder Tag bringt neue Erkenntnisse, kein Stein bleibt auf dem anderen. Die einzelnen Mitglieder sind sicher High-Potentials, aber als Einheit haben sie noch nicht zusammengefunden und sie können sich auch nicht auf ein stabiles Umfeld verlassen. Hier geht es darum, dass das Team schnell lernt und mögliche Konflikte konstruktiv umsetzt, um zu dem Höchstleister zu reifen, der für so ein Unternehmen notwendig ist. Der Planungshorizont sollte bei maximal 6 Monaten liegen, weil in einem solch dynamischen Umfeld ein längerer Zeitraum oft nicht zuverlässig planbar ist.

Die Strategie „Glory Days“ dagegen passt zu einem etablierten Team, das sich in einem stabilen Konzernumfeld befindet. Hier soll es darum gehen, liebgewonnene Gewohnheiten zu hinterfragen, vielleicht mal wieder Unbekanntes zu wagen und neuen Schwung und Inspiration ins Team zu bekommen. Der Planungshorizont kann hier im Bereich von 9-12 Monaten liegen, weil Konzernstrukturen zwar eine gewisse Vorhersehbarkeit bieten, aber aufgrund der vollen Kalender und vielen Verpflichtungen ein größerer Vorlauf notwendig ist.

Wenn Du die passende Strategie für Dein Team hast, kannst Du den Entwicklungsprozess im Detail planen.

Wie genau kann dieser Prozess aussehen? 

Es beginnt mit der Zielbildung. Wo drückt der Schuh momentan? Wie schaut mein Wunsch-Team der Zukunft aus? Was ist der Zielzustand? Was braucht es, damit mein Team funktioniert und ich mich auf meine Aufgaben als Führungskraft konzentrieren kann?

Daraus leiten sich die weiteren Schritte ab. Der erste Team-Workshop wird designed. Es geht darum Interaktionsübungen einzubauen, die spielerisch rüberkommen, aber einen abstrahierten Zusammenhang mit dem Business-Alltag haben. Durch diesen Rahmen schafft man eine Leichtigkeit, in der Menschen sich losgelöst von ihren Rollen und Klischees aus dem alltäglichen Arbeitsleben zeigen.

Die Ruhigen preschen auf einmal voran, die Lauten ordnen sich unter und unterstützen das Team auf neue Weise. Im Anschluss an die Interaktionsübung geht es darum aufzuarbeiten was zu beobachten war und was die Teilnehmer erlebt haben. Die Erkenntnisse werden danach in den realen Berufs-Alltag transferiert. Welche Stärken als Team können wir ab morgen nutzen? Woran sollten wir noch arbeiten, um noch erfolgreicher zu sein?

Am Ende des Tages gibt es noch einen gemütlichen Abschluss bei dem ein oder anderen Getränk oder gemeinsam gekochtem Essen. Man hat Challenges gemeistert, ist über sich hinausgewachsen, hat sich und seine Kollegen neu kennengelernt und schon Vorfreude auf den nächsten Workshop. Der Gesprächsstoff ist bunt gemischt, aus privaten Themen, fachlichen Unterhaltungen, lustigen Erkenntnissen aus den Übungen und ambitionierten Vorsätzen.

Der große Unterschied zu „normalen“ Einmal-Workshops: Es gibt klare Todos und Verantwortlichkeiten und vor allem Folge-Termine, die im Prozess klar definiert sind. Denn es ist wichtig, die Themen nachzuhalten, damit das Energie-Level hoch bleibt. Kurze Iterationen in einer Workshop-Reihe im Abstand von ca. 6 Wochen setzen durch weitere Interaktionsübungen Potenziale frei. Sie sind der Schlüssel für eine Teamentwicklung, die regelmäßig und nachhaltig dafür sorgt, dass bestehende Muster aufgelöst werden und neue Team-Muster, Mindsets und Team-Kulturen entstehen.

Wir hoffen, dass wir Dir damit einen brauchbaren Impuls geben konnten. Wenn Du einen Sparringspartner brauchst, mit dem Du Deine Ideen diskutieren kannst, komm gerne auf uns zu und nutze den kostenlosen 30 Minuten Potenzial-Impuls